Bloss ein Viertel derer...
... die an sich dürften, gingen am 4.9.2011 im Kanton Zürich zur Urne. Das ist zwar nicht eben viel, fällt allerdings nicht völlig aus dem Rahmen, wie meine Analyse der Resultate nachweist. Die zum Teil etwas verrätselten Vorlagen scheinen diese Selektion von unbeirrbaren Stachanowiten unter den Urnengängern allerdings keine Probleme gemacht zu haben, wie das Resultat der Abstimmung zum Bau eines Polizei- und Justizzentrums, einem der ewig untoten fliegenden Holländer des Zürcher Politgeschehens deutlich macht (öfters als darüber wurde wohl nur über die Selbstdispensation der Ärzte befunden). Die SDA-Meldung im Tages-Anzeiger (8.9.2011) greift das auf, ebenso wie die Artikel im Tagesanzeiger, in der NZZ und im Landboten vom 9.9.2011. Vielleicht am interessantesten: Der Kampagneneffekt bei der Vorlage über die Abschaffung der Kantonsbeiträge an kommunale hauswirtschaftliche Fortbildung. Im Zürcher Oberland scheinen die Gegner gut und wirksam organisiert zu sein! Vielleicht nicht von ungefähr: In den Flarzhäusern des Oberlands hatte die Hausarbeit seit jeher eine grosse Bedeutung....
Vom Wandel der Loyalitäten im Zürcher Parteiensystem
Retrenchment an den Polen zur Linken (SP und Grüne) und zur Rechten (SVP) - Realignement in der Mitte. Konfessionell (CVP, EVP) oder klassenmässig-soziodemographisch (FDP) verankerte Traditionsparteien verlieren, der neue Typus der Sammelpartei (glp, BDP) gewinnt. Das sind die wesentlichen Schlussfolgerungen, die sich aus meiner Analyse des Panaschierverhaltens in den Zürcher Kantonsratswahlen 2011 ziehen lassen. Dass die Wähler durchaus wahrnehmen, was die Vertreter einer Partei im Parlament treiben - oder zumindest was die Medien davon berichten, zeigt sich im Panaschierverhalten: die glp-Listenwähler, d.h. ihre Stammwähler sind etwas nach rechts gerutscht, und die Stammwähler der Parteien rechts der Mitte finden sie doch einiges attraktiver. NZZ und Tages-Anzeiger berichten am 12.5.2011.
Starring...
just by chance, I happened to stumble over a video of a presentation I gave in summer 2010 to a number of american experts in direct democracy touring europe in advance of the global forum on modern direct democracy 2010. They were keen to know how electronic voting works in Zurich. One of them seems to have used his cell phone to put it on youtube. The start is rather sluggish - but one has to know, we had, like, a 100 degrees on this very sunny day, and the audience was primarily digesting their dinner, or so it seemed. Unfortunately, the battery life of the device ended just as the really interesting topics began to come up. But you can't have it all...
Wie eine Regierungsratswahl funktioniert
Meine Analyse des Wählerverhaltens in den Zürcher Regierungsratswahlen vom 3.4.2011 bringt zwar nichts wirklich Überraschendes zutage - Was ja immer auch beruhigend ist. Gerade wenn man methodisch relativ komplexe ökologische Inferenzverfahren verwendet - meines Wissens in diesem Zusammenhang ein Novum. Gerade deshalb ist sie aber vielleicht auch interessant. Sie zeigt das demokratische System eines Schweizer Kantons mit seiner Kombination von Proporzwahl fürs Parlament und Majorzwahl für die Regierung im Normalbetrieb. Ein Amtierender ist ihm zwar zum Opfer gefallen. Sensationscharakter hat aber eher, dass dies seit der letzten Seegfrörni 1963(!) nicht mehr passiert ist. Die NZZ und der Tages-Anzeiger berichteten am 13.4.2011 darüber.
Am selben Tag habe ich die Resultate auch in einem Gastvortrag an der Uni Zürich bei den Politologen zum besten gegeben. Heute heissen die Vehikel der universitären Wissensvermittlung etwas oxymorontisch "Wahlpflichtmodul Vertiefung Schweizer Politik" und richten sich an Hundertschaften. Einen treuen Kunden habe ich auch in Bern. Ich bin mit Longchamp (besten Dank für den moralischen Support!) einig, dass die Aggregatsdatenanalyse valide Resultate liefern kann, sofern man die modernen Verfahren, die heute zur Verfügung stehen - die Entwicklung ist ja nicht bei Goodman's Regression stehengeblieben - umsichtig nutzt.
Wie der Kanton Zürich politisch tickt
kann man in einem Artikel aus meiner Feder in der NZZ vom 8.3.2011 nachlesen. Es gäbe da noch viel zu berichten. Aber soviel hat auf einer Seite Platz. Postwendend: eine Art Rezension von Claude Longchamp auf seinem blog. Den Mercedes-Stern von CL's Gnaden (A-KLasse) hefte ich mir natürlich gerne ans Revers - auch wenn das nichts daran ändert, dass ich nicht "der Leiter des kantonalen Statistischen Amts" bin. Übrigens: die Strahlen des "Mercedes-Sterns" sind nicht das Resultat einer freihändigen Einschätzung, sondern...
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