Das räumliche Muster der Pendelbeziehungen im Grossraum Zürich hat sich in den letzten 30 Jahren radikal verändert: Aus dem  "Stern" mit Zürich als Zentrum ist ein dichtes "Geflecht" geworden -Das Auto hat's möglich gemacht. Online als: Pendeln im Zürcher Wirtschaftsraum - ein Überblick. Eine Analyse der Pendlerstatistik der Volkszählungen 1970-2000 (statistik.info 2/2005). Eine Zusammenfassung ist in der Monatsschrift des Zürcher Hauseigentümerverbandes (05/2005) erschienen.

Das Pendelverhalten der Erwerbstätigen ist ein wichtiges Element zur Abgrenzung zusammengehöriger Grossräume. Es zeigt, dass die Stadt Zürich im Zentrum eines Wirtschaftsraums liegt, der vor allem entlang der Hauptverkehrsachsen weit in die Nachbarkantone ausgreift. Seit 1970 haben sich die Pendelbeziehungen in diesem Grossraum stark gewandelt, wie die Daten der Volkszählungen zeigen. Der zentrumsbezogene Ballungsraum hat sich räumlich stark ausgedehnt. Gleichzeitig hat die eigene Wohngemeinde als Arbeitsort überall erheblich an Bedeutung verloren - nicht zuletzt auch in den Zentren Zürich und Winterthur. Im Gefolge des wirtschaftlichen Strukturwandels haben sich vor allem in der Glattalregion und der Agglomeration Zug neue suburbane Arbeitsplatzregionen etabliert, während die alten, noch traditionell-industriell geprägten Zentren an Bedeutung einbüssten. Insgesamt sind heute sowohl Arbeiten als auch Wohnen räumlich weniger konzentriert als früher. Im Gefolge dieser Entwicklungen haben das Volumen der Pendelströme und die Pendeldistanz generell stark zugenommen. Gleichzeitig sind die Pendelbeziehungen aber auch vielfältiger und unübersichtlicher geworden: Das früher dominierende Muster strahlenförmig auf die Zentren ausgerichteter Ströme aus den Nachbarregionen der grossen Städte ist durch ein komplexes Geflecht abgelöst worden.