Regierungsratswahlen sind als Majorzwahlen zwar im Prinzip und in der Theorie Persönlichkeitswahlen. Der einzige "Unabhängige" in der Zürcher Regierung nach dem zweiten Weltkrieg war allerdings der legendäre Alfred Gilgen in seiner letzten von insgesamt sechs(!) Amtsperioden. Alle anderen segelten unter einer Parteiflagge. Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Parteistärke und Regierungsvertretung ist deshalb legitim - zumal sich zeigen lässt, dass die Loyalität der Parteiwähler zu "ihren" Kandidaten hoch ist.

Die nächstens stattfindenden Zürcher Wahlen sind ein willkommener Anlass sich die Sache etwas genauer, das heisst in einer langfristigen Perspektive anzuschauen. Wie hängen die Wählerstärke der Parteien und ihre Regierungsvertretung zusammen? Gibt es Regelhaftigkeiten und wenn ja: sind sie dieselben geblieben oder haben sie sich entwickelt? Und nicht zuletzt - gesetzt der unwahrscheinliche Fall, die Vergangenheit wäre relevant für die Zukunft: was könnte das für den 12. April bedeuten? Mehr dazu in "Wählerstärke und Regierungsvertretung im Kanton Zürich". Der Artikel von Adi Kaelin in der NZZ vom 21.3.2015 bezieht sich darauf und fasst die wesentlichen Erkenntnisse gut zusammen.